Wunden oder Inzisionen heilen auf zweierlei Art:
1. Primärheilung: p.p. (per primam) | Wundheilung ohne Komplikationen Optimalzustand bei bewusst herbeigeführtem Gewebetrauma (wie z. B. bei einer chirurgischen Inzision) |
2. Sekundärheilung: p.s. (per secundum) | Wundheilung mit Komplikationen und starker Narbenbildung z. B. bei unversorgten oder zu spät versorgten Wunden, bei klaffenden oder infizierten Wunden |
Primäre Wundheilung
Phasen der primären Wundheilung
1. Substratphase (Latenzphase): 0-5 Tage
- Ansammlung von Körperflüssigkeiten
- Bildung von Proteinen, Blutzellen, Fibrin und Antikörpern
- Das Nahtmaterial ist allein für die Haltefestigkeit der Wunde verantwortlich
Höchste Reißfestigkeit des Fadens wichtig!
2. Proliferationsphase: 5-14 Tage
- Fibroblasten produzieren Kollagen, ein fibröses, unlösliches Protein, das das Bindegewebe bildet
- Kollagen übernimmt allmählich die Haltefestigkeit